Bei Innentüren kann MDF für die Rahmen und Türendecks von Sperrtüren mit Wabeneinlage oder anderen, leichten Trägermaterialien eingesetzt werden.
Der Rahmen hat drei Hauptaufgaben,
1. Er dient als Abstandhalter für die Türendecks
2. Er verleiht der Konstruktion die nötige Biege- und Torsionssteifigkeit
3. Er stellt die Befestigungsmöglichkeiten für Handgriffe, Angeln (Bänder) und Schlösser sicher.
Die homogene Struktur von MDF und die Freiheit von Ästen und anderen Faserdefekten beseitigt die Notwendigkeit, das Rohmaterial zu sortieren und sorgt für fast 100 % Ausnutzung der Platten. Künstliche Trocknung entfällt, da MDF normalerweise mit einem Feuchtegehalt von 8 ± 3% geliefert wird.
Nach dem bevorzugten Herstellungsverfahren werden die MDF-Streifen „auf Kante” verwendet, so dass die Türendecks auf die Plattenkanten (Schmalflächen) aufgeklebt werden, während die Plattenoberfläche zur Türkante wird. Diese Ausrichtung der MDF-Streifen sorgt für hohe Steifigkeit in Türebene und hohen Schraubenausziehwiderstand für die Befestigung der Beschläge in den Türkanten (Schmalflächen). Für Rahmen von Sperrtüren werden gewöhnlich Platten von 18 mm bis 25 mm Dicke eingesetzt.
Dünn-MDF mit Dicken von 1,8 mm bis 6 mm kann für die Türendecks eingesetzt werden. Sollen die Oberflächen mit Furnier oder Dekorfolien beschichtet sein, wird diese Beschichtung vor der Verklebung der Türendecks mit dem Rahmen aufgebracht. Die Freiheit von Faserverläufen bei MDF vermeidet Rissprobleme, die auftreten können, wenn dekorative Holzfurniere auf Sperrholztüren aufgeklebt und in beheizten Räumen eingesetzt werden. Alternativ können die Türen auch farbbeschichtet werden.
Sperrtüren für höhere Anforderungen benötigen solidere Trägermaterialien, z.B. Spanplatten anstatt der Wabeneinlage. Alternativ können sie vollständig aus massiven, feuerhemmenden MDF-Platten bestehen.
Dekorative Innentüren aus MDF können durch Oberflächenfräsung zur Erzeugung eines dreidimensionalen Füllungstür-Effekts hergestellt werden. Alternativ kann der Füllungstür-Effekt erzielt werden, indem Profilleisten aus MDF auf eine normale Sperrtür aufgeklebt werden.
Verglaste MDF-Türen können nach den selben Prinzipien wie Massivholztüren mit Glasleisten aus MDF hergestellt werden, welche mit Dübeln oder Federn untereinander verbunden sind. Eine kostengünstigere Lösung besteht darin, die Glasfälze direkt in eine einzelne MDF-Platte einzufräsen, wodurch Fugen überflüssig werden
Die glatten Oberflächen und die gute Bearbeitbarkeit von MDF gewährleisten eine qualitativ hochwertige Farbbeschichtung.